Spanisches Zedernholz oder westindische Zedrele (lat.: Cedrela odorata), kurz auch Cedro genannt, gehört zu der Familie der Mahagonigewächse. Der Name lässt zunächst vermuten, dass es sich um eine Zeder aus Spanien und um einen Nadelbaum handelt. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Bei der spanischen Zeder handelt es sich nicht um eine Nadelbaumgattung, sondern um eine Laubbaumgattung und kommt auch nicht aus Spanien, sondern hat seinen Ursprung in Südamerika. Der Baum kommt mittlerweile aber auch in Westafrika vor. Ursprünglich entstand die Bezeichnung dieser Laubbäume zu Zeiten der spanischen Konquistadoren, welche dieses Holz auf ihrer Entdeckungstour im 16. und 17. Jahrhundert mit nach Spanien brachten.
Spanisches Zedernholz wird u.a. oder insbesondere für den Bau von Humidoren verwendet. Es heißt, dass das Holz perfekt mit den Aromen der Zigarre harmoniert und die Zigarren ihr Aroma noch besser entfalten können. Der Reifeprozess oder das Aging soll durch das Cedro besser unterstützt werden.
Zigarren haben die Eigenschaft, Fremdgerüche sehr schnell aufzunehmen. So könnte z.B. der Einsatz von Nadelholz fatale Folgen für das Aroma der Zigarren haben. Das Cedro hingegen soll perfekt für die Lagerungen von Zigarren geeignet sein und soll zu dem Schädlinge wie den Tabakkäfer, aufgrund der enthaltenen Ätherischen Öle, fernhalten.
Weiterhin soll die Regulierung der RLF (relative Luftfeuchtigkeit) besser unterstützt werden, da das Holz die durch aktive oder passive Befeuchter abgegebene Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen und auch wieder abgeben kann.
Es kann auch passieren, dass spanisches Zedernholz anfängt zu „harzen“. Dabei tritt aus dem Holz kein Harz im eigentlichen Sinne aus, sondern eine Kautschuk artige Masse , welche man entfernen kann. Dazu muss der Humidor gründlich gereinigt und kann dann anschließend auch wieder normal genutzt werden. Sind Zigarren von dieser Substanz befallen, sollte man sich die guten Stücke genau anschauen. Im schlimmsten Fall müssen sie die Zigarren entsorgen. Warum das Cedro „harzt“, ist bisher nicht genau geklärt.
Muss spanisches Zedernholz in einem Humidor verbaut sein?
Hier scheiden sich die Geister. Einerseits wird seit eh und je spanisches Zedernholz verarbeitet, weil es durch eigene Gerüche und Aromen sehr gut mit den Aromen der Zigarren harmoniert. Andererseits gibt es aber mittlerweile auch viele andere Möglichkeiten, Zigarren in Behältnisse zu lagern, welche nun überhaupt keine Fremdgerüche abgeben. Dazu zählen z.B. Plastikboxen. Die Frage, ob spanisches Zedernholz verarbeitet sein muss oder nicht, lässt sich ganz einfach mit einem Nein beantworten. Es wird zwar häufig empfohlen, dass ihr Humidor spanisches Zedernholz verarbeitet haben sollte. Letztendlich ist es aber so, dass das Cedro heutzutage nicht mehr unbedingt notwendig ist. Viele Aficionados sind sogar der Auffassung, dass die Aromen des Zedernholzes, welche die Zigarren aufgenommen haben, so sehr dominieren, dass die eigentlichen Aromen der Zigarren kaum noch zu schmecken sind bzw. alle Zigarren nach dem Cedro schmecken. Hier muss man dann einfach selber den Vergleich starten und ausprobieren. Dem einen schmeckt es und er schwört auf spanisches Zedernholz und dem anderen passt das Aroma des Cedros überhaup nicht. Das muss jeder für sich feststellen. Fatal kann es werden, wenn ein billig gekaufter Humidor, anstatt dem angegebene Zedernholz, ein völlig anderes Holz verarbeitet hat. Ein Leihe erkennt nicht gleich, ob es sich bei dem Holz im inneren des Humidors um Cedro handelt oder nicht. Auf dem Bild oben können Sie sehen, wie das Holz und die Maserungen in etwas aussehen müssen.
Es gibt noch viele gute andere Materialien, welche zum Bau eines Humidors bzw. zum Lagern der Zigarren geeignet sind. Wichtig ist nur, dass das Behältnis gut schließt und die notwendige Luftfeuchtigkeit und Temperatur erzeugt und gehalten werden kann. Außerdem sollten sie darauf achten, dass das Material keine Fremdgerüche abgibt, welche die Aromen der Zigarren verfälschen, verschlechtern oder die Zigarren sogar geschmacklich unrauchbar machen.
Letztendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen, auf was er Wert legt. Wem das Aussehen des Humidors egal ist, kann seine Zigarren auch in Plastikboxen lagern. So eine Plastikbox sieht zwar nicht sonderlich hübsch aus, erfüllt jedoch ihren Zweck und kann bedenkenlos zum Lagern von Zigarren eingesetzt werden. Beliebt sind da die Plastikboxen von Lock and Lock. Oft werden so ganze Zigarrenkisten oder Cabinetkisten eingelagert und das sogar über Jahre. Man muss nur aufpassen, dass es nicht zu einer Überfeuchtung in der Box kommt. Da sie in der Regel luftdicht verschlossen sind, kann bei einer entsprechenden Menge an gut konditionierten Zigarren oder Zigarrenkiste auch auf ein Befeuchter verzichtet werden.
Vorsichtig beim Kauf von Importprodukten
Leider ist es so, dass viele Humidore, welche angeblich spanisches Zedernholz verarbeitet haben, verkauft werden, letztendlich aber gar kein echtes Cedro verbaut wurde. Ein Leihe wird so schnell nicht feststellen, ob in dem Humidor, den er gerade gekauft hat, auch wirklich spanisches Zedernholz verbaut wurde. Hier empfehlen wir Ihnen ganz klar darauf zu achten, von wem sie den Humidor kaufen. Zu empfehlen sind immer renommierte und bekannte Händler, wie z.B. Adorini, die Humidore von Tabak Pietsch oder auch die Humidore von Marc André von Humidorbau.de. Die Schreinerei von Marc Hettler darf nicht unerwähnt bleiben. Er baut sehr schöne Humidore, ist aber vom spanischen Zedernholz nicht überzeugt, verbaut es dennoch auf Wunsch. Weitere vertrauenswürdige Händler werden wir hier mit der Zeit benennen. Auf keinen Fall würden wir Ihnen Importprodukte aus z.B. asiatischen Ländern empfehlen, wenn sie Wert darauf legen, dass spanisches Zedernholz verarbeitet sein muss.