Jetzt ist es soweit und Sie möchten ihren neu erworbenen Humidor vorbereiten, um ihre Zigarren so bald es geht einlagern zu können. Vielleicht haben Sie schon die eine oder andere Anleitung gelesen. Dann sollten Sie jetzt auch wissen, dass die Vorbereitung ungefähr drei Tage in Anspruch nimmt. Vorher sollten Sie keine Zigarren einlagern.
Bevor Sie damit anfangen, ihren Humidor vorzubereiten, schauen wir uns mal an, was dazu alles benötigt wird.
Was Sie brauchen, um den Humidor vorbereiten zu können
- Einen Humidor (man mags kaum glauben)
- destilliertes Wasser
- Faserfreies Stofftuch
- kalibriertes Hygrometer
- einen Befeuchter
- ein kleines Glas
- Geduld
Wenn Sie alles beisammen haben, kann es schon losgehen. Achten Sie darauf, bevor Sie den Humidor vorbereiten, ob dieser im Innenbereich mit spanischem Zedernholz ausgekleidet ist. Natürlich können Sie sich auch für einen Humidor entscheiden, welcher ohne dieses besondere Holz ausgekleidet ist. Das Cedro unterstützt später hervorragend die Be- und auch Entfeuchtung. Es hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit perfekt aufzunehmen und abzugeben. Es verfälscht die Aromen der Zigarre nicht und fördert das Aging, also den Reifeprozess der Zigarren.
Wenn Sie etwas mehr über das spanische Zedernholz erfahren wollen und auch wissen möchten, ob man Cedro überhaupt braucht, dann schauen Sie doch mal hier vorbei.
Bevor sie anfangen, sollte ihr Hygrometer vorab neu kalibriert werden. Es kommt immer mal wieder vor, dass es beim Transport zu Erschütterungen kommt und sich somit das Hygrometer verstellt und später falsche Werte anzeigt. Wie Sie es kalibrieren, erfahren Sie hier.
Haben Sie ein digitales Hygrometer, entfällt die Kalibrierung.
Den Humidor vorbereiten – Schritt für Schritt
- Als erstes befeuchten Sie das faserfreie Stofftuch mit destilliertem Wasser oder mit dem Humidor Liquid von Adorini aber nicht mit normalen Leitungswasser. Leitungswasser ist nicht ganz Keimfrei und könnte Schimmelbildung im Humidor und auf den Zigarren fördern. Um dem vorzubeugen, nutzen wir von vornherein destilliertes Wasser.
- Nun wischen Sie die Innenwände des Humidors mit dem feuchten Tuch gründlich aus. Das Holz verfärbt sich leicht dunkel und daran können Sie erkennen, dass es die Feuchtigkeit aufnimmt. Achten Sie darauf, dass das Tuch nicht zu nass ist, da das Holz sonst zu feucht wird und sie am Anfang immer zu hohe Feuchtigkeitswerte haben werden und es Ewigkeiten dauert, bis sich die Luftfeuchtigkeit auf ideale Werte reguliert hat.
- Als nächstes nehmen Sie ein Glas und befüllen es mit Wasser. Dabei ist es egal, ob Sie Leitungswasser oder destilliertes Wasser verwenden. Sie können auch das Humidor Liquid von Adorini nehmen. Dabei handelt es sich auch um destilliertes Wasser, welches mit Silberionen versetzt ist. Dadurch erhält das Wasser eine antibakterielle Wirkung, ist aber auch eher interessant, um einen Befeuchter neu aufzuladen. Das Glas mit dem Wasser stellen Sie nun in den Humidor. Wie groß das Glas sein soll, hängt natürlich davon ab, wie groß ihr Humidor ist. Es sollte jedenfalls hinein passen. Sie können auch ein anderes Behältnis nehmen, z.B. eine Plastikschale. Das ist egal. Dann schließen Sie den Humidor. Das Wasser im Glas gibt nun langsam Feuchtigkeit ab, in dem es verdunstet. Der Dunst ist in der Regel Keimfrei, daher macht es auch nichts, wenn Sie Leitungswasser nehmen. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, nehmen Sie destilliertes Wasser. Um den Prozess etwas zu beschleunigen, können Sie auch warmes Wasser verwenden. Es sollte aber nicht kochend heiss sein und auch nicht dampfen, sonst wird es deutlich zu feucht. Ich empfehle Ihnen, es behutsam durchzuführen, also mit kaltem Wasser.
- Nun stellen Sie ihren Humidor für 3 Tage an die Stelle, wo er später auch dauerhaft platziert werden soll. Wenn Sie warmes Wasser nehmen, reichen auch ca. 24 Stunden. Während Sie so den Humidor vorbereiten, sollte dieser nicht geöffnet werden. So kann gleichmäßig die Feuchtigkeit verteilt werden.
- Nach drei bzw. einem Tag nehmen Sie das Glas Wasser heraus und setzen zuerst ihren Befeuchter und ein Hygrometer ein.
- Wir empfehlen ihnen nun, den Humidor noch einen weiteren Tag, zusammen mit dem Befeuchter und einem Hygrometer, stehenzulassen, bevor Sie die ersten Zigarren einlagern. So kann der Befeuchter die nötige Luftfeuchtigkeit regulieren und sollte sich im Idealfall nach einem Tag, bei ca. 70%, eingependelt haben. Dies ist aber nicht immer der Fall. In den meisten Fällen liegt die RLV deutlich über 70 % aber das ist nicht weiter schlimm. Mein Humidor beispielsweise steht in einer Glasvitrine und die Luftfeuchtigkeit bleibt immer bei 72 % stehen. Stelle ich den Humidor außerhalb der Glasvitrine auf, reguliert sich die Luftfeuchtigkeit auf 70%. Da ein Humidor nicht ganz luftdicht ist und auch nicht ganz luftdicht sein sollte, findet also, auch wenn nur im geringen Maße, eine Luftzirkulation statt. Je nachdem wo der Humidor steht, kann es daher zu Schwankungen bezüglich der Luftfeuchtigkeit kommen.
Wenn sich die Luftfeuchtigkeit auf die empfohlene Prozentzahl eingependelt hat, können Sie anfangen, ihre Zigarren einzulagern. Erschrecken Sie nicht, wenn die Luftfeuchtigkeit plötzlich rapide sinken sollte. Das liegt dann einfach daran, dass Ihre Zigarren nicht gut konditioniert, also etwas zu trocken waren und die Zigarren nun eine gewisse menge Feuchtigkeit der Luft entziehen. Sofern sich in ihrem Humidor ein funktionierendes Befeuchtungssystem befindet, sollte sich die Luftfeuchtigkeit jedoch bald auf die empfohlenen 66 – 74 % regulieren. Haben sie Geduld, manchmal dauert es auch ein paar Tage länger. Sollte die RLV auch nach mehreren Tage noch zu hoch sein, dann stimmt etwas nicht mit dem Befeuchter, mit dem Hygrometer oder mit dem Humidor selbst. Versuchen sie es dann einfach mit lüften,
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit ihrem Humidor und einen guten Smoke.